Becher töpfern auf der Drehscheibe – Dein DIY Guide für den perfekten Becher ☕
Becher töpfern ist einfach was Besonderes: Ob für den Morgenkaffee oder als Geschenk – es macht echt Spaß, den eigenen Becher selbst zu gestalten. Heute nehmen wir uns genau dieses Projekt vor. Ich zeige dir, wie du Schritt für Schritt einen Becher auf der Drehscheibe töpfern kannst.
Becher töpfern auf der Drehscheibe – So geht es Schritt für Schritt
Falls du eine Videoanleitung mit den einzelnen Schritten zum Becher töpfern auf der Scheibe bevorzugst, kannst du hier das passende Video abspielen. Die Anleitung zum Becher töpfern steht dir auf Instagram, TikTok und YouTube zur Verfügung. Um die Videos anzugucken, bestätige mit einem Klick auf „Inhalt entsperren“ der „Erforderlichen Service Akzeptieren und Inhalte entsperren“, damit die Videos laden können.
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Mehr InformationenSchritt 1: Ton abwiegen und den Arbeitsplatz vorbereiten
Zunächst wiegst du dir den Ton ab, den du für deinen Becher verwenden möchtest. Für einen mittelgroßen Becher (ca. 300 ml) benötigst du etwa 500 g Ton. Natürlich kannst du die Menge anpassen, je nachdem, wie groß dein Becher werden soll! Bedenke, dass der Ton nach dem Schrüh- und Glasurbrand etwa 10–15 % kleiner wird. Der Schrumpfgrad ist abhängig von dem Ton, den du verwendest.
Bevor es losgeht, bereite deinen Arbeitsplatz vor. Du brauchst frisches Wasser, einen Schwamm und am besten eine kleine Auswahl an Töpferwerkzeugen. Ich empfehle hier ein Batt System, die Drehschiene RIB 1 und den Clay Opener, um die Arbeit zu erleichtern. Für das Abdrehen nimmst du am besten ein Abdreheisen. 🧽👌
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Schritt 2: Batt System auf der Drehscheibe
aufbringen
Im ersten Schritt bringe ich mein Batt System auf den Drehscheibenkopf. Hierfür tauche ich das gelbe Tuch in Wasser und wringe es gut aus. Dann lege ich es auf den Drehscheibenkopf und streiche es glatt. Als Nächstes kann der Holzrahm darauf kommen. Dieser umarmt den Drehscheibenkopf und hat auf der Oberseite einen Einlass für die Holzplatten. Mit diesem Schritt ist das Batt System einsatzbereit und ich kann anfangen den Ton zu zentrieren.
Schritt 3: Ton zentrieren
Das Becher töpfern startet mit dem Zentrieren des Tons. Das Ziel ist, den Ton so zu positionieren, dass er exakt in der Mitte der Drehscheibe sitzt und nicht wackelt. Zum Zentrieren des Tons drücke ich ihn mit den Handballen beider Hände in die Mitte der Drehscheibe. Dabei bleibt dem Ton nur eine Richtung offen: nach oben! Damit er jedoch gut formbar bleibt, sollte er eine stabile „Hockey-Puck-Form“ haben. Das erreichst du, indem du von oben gleichmäßigen Druck ausübst und den Ton dabei leicht nach unten drückst.
Falls du Rechtshänder bist, lass deine linke Hand die Hauptstütze sein. Sie bleibt fest gegen den Ton gepresst, damit er sich gleichmäßig verteilt und keine Unebenheiten entstehen. Für mehr Stabilität stemme am besten den linken Ellenbogen in deine Hüfte – so hast du die nötige Kraft und Kontrolle, um die Spannung aufzubauen. 💪
Du erkennst, dass du ihn perfekt zentriert hast, wenn du deine Hände darauflegst und sie ruhig bleiben, während die Drehscheibe sich dreht. Das Zentrieren ist anfangs vielleicht knifflig, aber ich ermutige dich, dranzubleiben! Mit ein wenig Übung wird es schnell einfacher, und du wirst den Dreh raus haben – ein echter Gamechanger für die Freude am Töpfern.
Schritt 4: Ton öffnen mit dem Clay Opener und Becherboden setzten
Damit der Boden von deinem Becher weder zu dick noch zu dünn wird, schraube den 5 mm oder 8 mm Aufsatz auf deinen Clay Opener. Ich erkläre dir im folgenden auch, wie du ohne Clay Opener den Ton öffnen und den Boden setzen kannst.
Zum einen kannst du den Clay Opener verwenden. Dieser hat einen 5, 8 und 10 mm Aufsatz. Mit diesen Aufsätzen erhältst du einen sehr exakten Boden. Um diese Boden zu schaffen und eine exakte Bodendicke zu komprimieren, verwende ich meinen Clay Opener. Ich setzte den Clay Opener in die Mitte von dem zentrierte Ton, drücke ihn runter und ziehe ihn gleichzeitig bei mittlerer bis hoher Geschwindigkeit zu mir ran, bis ich die gewünschte Öffnung habe. Du öffnest den Ton ca. 8 – 10 cm weit. Durch den Druck von oben wandert der Ton weiter nach außen, bis du einen einheitlichen Boden hast. Verwende ausreichend Wasser, damit der Ton nicht am Clay Opener oder deiner Hand kleben bleibt. Du kannst nun mit einem Schwamm die Oberfläche glätten und überschüssigen Ton und Wasser abheben.
Hast du keinen Clay Opener, nutzt du deine Hand. Beginne, indem du deine Hände leicht befeuchtest – so bleibt der Ton geschmeidig und reißt nicht. Setze deinen Zeigefinger behutsam in die Mitte des zentrierten Tons und übe sanften, gleichmäßigen Druck nach unten aus, während die Drehscheibe bei langsamer bis mittlerer Geschwindigkeit rotiert. Dein Ziel ist es, eine Vertiefung zu schaffen, die den Becherboden formt.
Sobald die gewünschte Vertiefung erreicht ist, halte kurz inne und überprüfe die Dicke des Bodens.
Tipp für das Messen der Bodendicke: Bevor du weitermachst, prüfe die Höhe des Bodens. Hierfür nimmst du eine Töpfernadel und stichst senkrecht in den Boden bis die Nadel die Drehscheibe berührt. Dann fährst du mit deinem Finger langsam entlang der Nadel bis die Spitze von deinem Finger auf deinem Ton angekommen ist. Nun ziehst du den Finger an der gleichen Position bleibend aus dem Ton und kannst so abmessen, wie tief dein Boden ist.
Nun kannst du den Daumen oder Zeigefinger weiter nach außen schieben, um die Öffnung zu erweitern. Wichtig ist, dass du dabei immer gleichmäßigen Druck auf die Mitte ausübst und dich langsam von innen nach außen vorarbeitest. Die Öffnung sollte allmählich größer werden, bis sie den gewünschten Durchmesser erreicht – so bestimmst du schon jetzt, wie breit dein Becher am Ende sein wird.
Schritt 5: Die Wände des Bechers hochziehen
Schritt 6: Dem Becher seine Form geben
Den finalen Schliff gebe ich meinem Becher mit meiner Drehschiene RIB 1. In den meisten Fällen greife ich zur RIB 1, um Becher und Schalen zu formen. Ich positioniere die RIB 1 dabei von außen auf der Drehscheibe und an den Ton. Mit sanftem Druck von innen gegen den Ton und bei niedriger bis mittlerer Geschwindigkeit lasse ich ihn entlang der Drehscheibe gleiten. Dadurch löst sich überschüssiger Ton, der sich dann an der Rückseite der Drehscheibe absetzt, während sich die elegante Rundung allmählich formt. Wasser kommt ebenfalls zum Einsatz, um den Ton geschmeidig in die gewünschte Form zu bringen.
Schritt 7: Die Oberfläche glätten
Bevor wir den Becher abschließen können, glätte und komprimiere ich nochmal die seitliche Oberfläche. So lässt sich die Oberfläche gut trocknen und glasieren. Hierfür nutze ich eine Silikonlippe. Diese hebt die flüssigen Reste ab und glättet den Ton.
Im letzten Schritt säubere ich mit einem Schwamm nochmal die Drehscheibe und schon kann der Becher auf der Holzplatte von der Drehscheibe gehoben werden. Hierfür hebel ich die Holzplatte mit einem Modellierholz vom Batt System. So kann ich den Becher zur Seite stellen, ohne ihn mit einem Schneidedraht abtrennen zu müssen.
Der Becher muss nun antrocknen, bis er sich von der Holzplatte ablöst. Dies erkennt ihr daran, dass sich der äußere Rand leicht abhebt. Sobald der Ton lederhart ist, kannst du den Becher von der Holzplatte heben und wie gewohnt abdrehen und für den Schrühbrand troknen lassen.
Bevor der Becher in den Schrühbrand kommt, sollte er vollständig durchtrocknen. Je nachdem wie viel Luftfeuchtigkeit du in deinen Räumlichkeiten hast, kann das etwas Zeit in Anspruch nehmen. Ich lasse meine Becher mindestens eine bis zwei Wochen trocknen.
Ich hoffe, dass dir diese Anleitung zum Becher töpfern gefallen hat und du dich ganz bald an das ‚Becher töpfern‘ machst! Falls du Fragen hast zum Thema Becher selber töpfern oder du noch mehr Ideen brauchst zum Geschirr töpfern, schau dir gerne auch meine anderen Anleitungen an.
Falls du auf der Suche nach dem passenden Töpferwerkzeug für dein nächstes Projekt an der Drehscheibe bist, dann schau dir doch mal diese Produkte an:
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